Christa Schechtl's
"Der Schrei" 3

Tatort: Moldawien

Die Strassenhunde im Todeslager
- und was daraus geworden ist

So fand ich die Hunde bei einem meiner Besuche im Todeslager: Apathisch warteten sie auf den Tod mit einer Eisenstange. Alle Tiere, die ich fotografiert habe, wurden gerettet.

Feuer! Sie haben Feuer gelegt. Sie wollten mein neues Tierheim mit seinen 150 Hunden und Katzen abbrennen. Eine Frau aus der Nachbarschaft war die Brandstifterin. In letzter Sekunde haben meine Mitarbeiter eine Katastrophe verhindern können.

Dieses Schockerlebnis soll verdeutlichen, mit welchen Schwierigkeiten und Widerständen ich zu kämpfen hatte - und noch habe -, wenn man in einem bitterarmen, rechtlich unterentwickelten Land, in dem es keinen Tierschutz gibt, ein Tierheim errichten möchte. Warum ich es trotzdem tat, will ich hier kurz schildern: Es war im Frühjahr 2004, als Nürnberger Tierschützer mich um Hilfe baten: "In Chisinau, Hauptstadt von Moldawien, werden die Straßenhunde im Todeslager mit einer Eisenstange erschlagen.

Bitte, helfen Sie...". Zunächst sagte ich NEIN, verwies an die Tierschutzorganisationen. "Ach, die..., die haben alle abgewunken..." Die Nürnberger Tierschützer ließen nicht locker, versprachen, sich um ein neues Tierheim zu kümmern, sollte ich dem entsetzlichen Töten ein Ende setzen können. Aus Erfahrung wusste ich, dass nur ein Tierheim die Alternative sein kann. Nach Rücksprache mit meiner Redaktion flog ich nach Chisinau und erreichte, dass ich als erste westliche Journalistin in das Todeslager von Chisinau durfte.

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