Christa Schechtl's
"Der Schrei" 3
Danke, Frauchen Christa
Wenn meine Mama und Du nicht gewesen wärst, ich wäre nicht mehr am Leben. Ich werde es nie vergessen: Ein Hundehasser hatte bereits drei meiner Schwestern erschlagen. Und als er gerade mich töten wollte, kam meine Mama. Sie schrie so fürchterlich, dass Menschen aufmerksam wurden und der Mann flüchtete. Doch in letzter Sekunde knallte er mir noch eine Eisenstange an mein rechtes Pfötchen. Es tat höllisch weh. Ich hatte solche Schmerzen und schmiegte mich an Mama.
Mama Dana (re.) inmitten vieler Welpen im OP-Raum in Moldawien.
Meiner Mama Dana ging es eigentlich ganz gut, doch sie war immer furchtbar ernst. Ich denke, sie hatte immer noch einen Schock und sie sorgte sich auch sehr um mich. Denn mein Pfötchen sah ganz schlimm aus. Tatjana war ganz verzweifelt, dass sie das nicht in Griff bekam. Sie meinte, ich müsse dringend zu einem Facharzt in Deutschland. Oh man, dann müsste ich ja weg von hier. Hier ist es doch so schön. Wo ist Deutschland überhaupt? Kurzerhand packte mich Christa in den Flieger und brachte mich nach München. Sie brachte mich sofort zum Tierarzt. Der sagte gar nichts Gutes: Er müsse mein Pfötchen amputieren. Aber dann würde es mir wieder gut gehen und ich könnte auch wieder toben und spielen. Aber danach ist mir im Moment sowieso nicht. Ich musste meine Mama und das schöne Tierheim verlassen.
Sorinas Vorderpfötchen ist zerquetscht. Hier ist sie noch im Tierheim in Moldawien.
Wir zwei wurden in Dein wunderschönes Tierheim gebracht, wo sich Tatjana, die Tierärztin, so toll um uns gekümmert hat. Ich weiß noch, dass der OP-Raum abgetrennt werden musste, weil so viele andere Babys da waren und es Winter war. Die sollten nicht frieren. Mama und ich fühlten uns wie im Schlaraffenland. Wir bekamen so tolle Sachen zu Fressen, das hatten wir noch nie gesehen. Dann gab's auch noch Leckerlis. Wir wussten gar nicht, dass es so etwas für uns überhaupt gibt.
Dana musste das Drama um ihre Kinder miterleben.